Eine Woche, vollgepackt mit vielen Weichenstellungen in Europa, lässt die Aktienkurse auf dem alten Kontinent derzeit stocken. Zwei wichtige Entscheidungen stehen an, die Europas Anleger in Alarmbereitschaft halten: Die US-Zinsentscheidung und die Wahlen in den Niederlanden. Beides führt dazu, dass die Märkte nahezu unverändert in die Woche starten. So kletterte der Dax bis zum Montagnachmittag lediglich um 0,3 Prozent auf 11.998 Punkte. Auch der EuroStoxx50 blieb mit 3.418 Zählern fast auf gleicher Höhe zur Vorwoche. Die großen Indizes an der US-Wall Street weisen ebenfalls keine großen Veränderungen auf.
Zinserhöhungen in den USA?
Am Mittwoch entscheidet sich, ob die Fed die geplante Zinserhöhung auch in die Tat umsetzt. Notenbankchefin Janet Yellen hat die erste von drei Zinsanhebungen für Mitte März angedeutet. Experten vermuten, dass der Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75 bis ein Prozent angehoben wird. Sie könnte außerdem in dieser Woche bereits die Pläne für weitere Zinsschritte bekanntgeben und so die Märkte frühzeitig darauf vorbereiten. Die Anhebung in dieser Woche dürfte nach der Ankündigung durch Yellen als beschlossene Sache gelten. Harm Bandholz von der Großbank UniCredit ist sich sicher: „Sie muss die Zinsen erhöhen.“ Ansonsten könnten Anleger das als Zeichen für versteckte Risiken deuten, was wiederum einen Ausverkauf an den Finanzmärkten auslösen könnte.
Wahlen in den Niederlanden
Eine weitere mit Spannung erwartete Entscheidung steht in den Niederlanden an. Dort findet am Mittwoch die Parlamentswahl statt. Ein mögliches gutes Abschneiden des europakritischen Rechtspopulisten Geert Wilders wird laut Börsianern als wegweisend für die Wahlen in Frankreich im April und Mai angesehen. Zwar werden Wilders mittlerweile gute Chancen eingeräumt. Besonders die aktuellen Spannungen mit der Türkei wegen des Streits um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker könnten seine Chancen noch einmal erhöht haben. Beobachter erwarten jedoch, dass keine der anderen Parteien mit ihm koalieren werde.
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